Wir erneuern die Trinkwasser-Infrastruktur an der Weseler Straße
Im Jahr 1902 wurde an der Weseler Straße eine der bis heute wichtigsten Trinkwasseradern der Stadt gebaut. Noch heute ist die Leitung zentral für die Wasserversorgung in Münsters Innenstadt. Für die Versorgungssicherheit planen die Stadtnetze aktuell die Sanierung der Leitung zum Jahresanfang 2025.
Die Anfänge der Trinkwasserversorgung in Münster reichen zurück bis in die Kaiserzeit: 1888 nahm mit dem Wasserwerk Geist im Süden der Stadt das erste Wasserwerk seinen Betrieb auf. Nur wenig später wurde eine der bis heute wichtigsten Trinkwasseradern der Stadt gebaut. Diese liegt unterhalb der Fahrbahn der Weseler Straße, hat einen Durchmesser von einem halben Meter und wurde 1902 erbaut – als noch Pferdekutschen ein relevantes Verkehrsmittel waren.
Im Jahr 2024 bringt diese Leitung noch immer frisches Trinkwasser in die Innenstadt. Mit 122 Jahren hat die Leitung das Ende ihrer technischen Lebensdauer jedoch inzwischen um ein Vielfaches überschritten. Davon zeugen auch mehrfache Störungen der Trinkwasserversorgung an der Weseler Straße in der jüngeren Vergangenheit.
Die Stadtnetze sehen dringenden Handlungsbedarf, denn die Leitung ist noch heute zentral für die Wasserversorgung. Sie transportiert das in den südlichen Wasserwerken Hohe Ward und Geist gewonnene Trinkwasser zu den Wasserhähnen von Haushalten und Betrieben, stündlich rauschen mehr als 300.000 Liter (oder: 1.666 gefüllte Badewannen) durch das historische Rohr. Ein Ausfall der Leitung hätte nicht nur weitreichende negative Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit, auch eine längere ungeplante Sperrung der Weseler Straße und Schäden an der Infrastruktur können Folgen sein.
Damit dieses Szenario nicht eintritt, planen die Stadtnetze Münster derzeit die Sanierung der Leitung im Bereich zwischen Geiststraße und Aasee auf einer Gesamtlänge von 500 Metern.
Besondere Herausforderung für Planer sind die verkehrlichen Auswirkungen von umfangreichen Bauarbeiten an dieser Stelle. Die Stadtnetze Münster stimmen daher derzeit intensiv mit der Stadtverwaltung, Politik und weiteren Anliegerinnen und Anliegern ab, wie die notwendigen Bauarbeiten auf dieser wichtigen Mobilitätsachse bewältigt werden können.
Die Eckpunkte der aktuellen Planung (Änderungen sind vorbehalten):
- Die Weseler Straße wird im Baustellenbereich auf jeweils eine KFZ-Fahrspur reduziert. Die Geh- und Radwege bleiben passierbar.
- In zwei großen Bauabschnitten sollen die Arbeiten zunächst auf der stadtauswärtigen Straßenseite stattfinden, anschließend auf der stadteinwärtigen Seite.
- Ein Teilstück auf Höhe des Aasee wird mit einem geschlossenen Bauverfahren – und damit einem deutlich kleineren Baufeld – bewältigt.
- Sperrungen und Nachtarbeiten sind punktuell vorgesehen, beispielsweise um die Straße zu queren oder Montagen durchzuführen.
- Im Schatten der Trinkwasserarbeiten modernisieren die Stadtnetze weitere Versorgungsleitungen: Strom- und Gasleitungen sowie einige Hausanschlüsse werden erneuert und Rohrleitungen für Fernwärme und Glasfaser-Internet verlegt.
- Die Bauarbeiten werden straff mit parallel arbeitenden Kolonnen durchgeführt.
- Aufgrund der Trassenlänge und des Umfangs der Arbeiten rechnen die Stadtnetze mit einer Bauzeit von rund 2 Jahren. Die Dauer wird sich mit der Auftragsvergabe an einen Generalunternehmer jedoch noch konkretisieren.
Bitte beachten Sie: Die Bauplanungen sind noch nicht final abgeschlossen, eine Auftragsvergabe ist noch nicht erfolgt.
Wir informieren an dieser Stelle über die weiteren Fortschritte.
FAQ zur Trinkwassersanierung an der Weseler Straße
Baustellen werfen viele Fragen auf. Antworten auf einige der häufigsten Fragen haben wir für Sie zusammengestellt - soweit wir sie zu diesem frühen Planungsstand bereits beantworten können. Mit weiterem Planungsfortschritt ergänzen wir den Fragenkatalog.
Ihre Frage ist nicht dabei? Schreiben Sie uns!
Die angenommene Bauzeit von 2 Jahren ist zunächst eine belastbare Schätzung. Auf einer Gesamtlänge von einem Kilometer sorgen wir für eine vollständige Auffrischung der Versorgungsleitungen für Wasser, Strom und Wärme in der Weseler Straße und bereiten einen späteren Glasfaserausbau vor – und das unter laufendem Verkehr in beiden Richtungen. Das braucht seine Zeit.
Mit Vergabe der Bauleistungen wird sich der Zeitplan weiter konkretisieren.
Eine möglichst zügige Fertigstellung aller Arbeiten ist uns ein wichtiges Anliegen. Wir setzen daher auf paralleles Arbeiten durch mehrere Baukolonnen, auf Beschleunigungsvergütungen und stellenweise auch auf Nacht- und Wochenendarbeit. Den Baufortschritt überprüfen wir in wöchentlichen Baubesprechungen. Ein Teilstück der Trasse können wir in einem geschlossenen Verfahren bauen und so bei den Tiefbauarbeiten auch etwas Zeit einsparen.
Trotz intensiver Vorbereitungen können Unwägbarkeiten die Tiefbauarbeiten verzögern – etwa archäologische Funde, undokumentierte Straßeneinbauten oder witterungsbedingter Stillstand.
Nein. Sämtliche Arbeiten sind für Anliegerinnen und Anlieger kostenlos. Umsonst sind sie nicht – Sie sichern die Wasser-, Wärme- und Stromversorgung auch der anliegenden Gebäude ab. Sowohl die Erneuerung der Hausanschlüsse als auch die Wiederherstellung der Oberflächen von Geh- und Radwegen übernehmen die Stadtnetze Münster. Insgesamt rund 3 Millionen Euro inves-tiert Münsters Netzbetreiber in die Versorgungssicherheit und Erneuerung der Leitungen.
Die Buslinien 15, 16, 7 und R41 verkehren an der Weseler Straße wie gewohnt. Durch die Verkehrseinschränkungen kann es zu Stoßzeiten jedoch zu Verspätungen kommen.
Für einen späteren Glasfaseranschluss der anliegenden Gebäude bereiten die Stadtnetze im Zuge der Bauarbeiten alles vor. Es werden Leerrohre mitverlegt, um neuerliche Tiefbauarbeiten zu ersparen. Die Erschließung der Gebäude mit Glasfaser erfolgt im Rahmen der Regelvermarktung im gemeinsamen Glasfaserprojekt von den Stadtwerken Münster und der Telekom. Infos unter www.glasfaser-muenster.de
Im Zuge der Bauarbeiten machen wir zukunftsfähige Fernwärme an der Weseler Straße für die Anliegerinnen und Anlieger verfügbar. Hausanschlüsse können im Bauablauf eingeplant werden, wenn sie frühzeitig bekannt sind. Detaillierte Informationen und Beratungstermine zur Fernwärme finden Interessierte bei den Stadtwerken Münster, dem Fernwärmeversorger in Münster.
Mit den neuen Wärmeleitungen, die die Stadtnetze im Rahmen der Bauarbei-ten verlegen, rückt die Fernwärme auch in den benachbarten Straßen in greifbare Nähe. Um einen Ausbau auch in den Nebenstraßen jedoch zu planen und wirtschaftlich kalkulieren zu können, braucht es auch zukünftige Abnehmer. Finden sich ausreichend Eigentümerinnen und Eigentümer, die einen Fern-wärmeanschluss wünschen, steigen die Stadtwerke und Stadtnetze Münster in die Planungen ein. Weitere Informationen bei den Stadtwerken Münster.
Dass Feuerwehr und Rettungsdienste trotz Baustelle schnell am Einsatzort sind, hat bei der Planung von Baustellen höchste Priorität. Daher wird die Feuerwehr Münster in alle Bauplanungen eng und früh mit einbezogen.
In der Regel lassen sich auch die logistischen Belange von Anwohnerinnen und Anwohner mit unseren Bauarbeiten in Einklang bringen. Erwarten Sie eine größere Speditionsanlieferung oder einen Umzug, sprechen Sie die Bauleitung etwa zwei Wochen vor dem Termin an. So können vor Ort entsprechende Vorkehrungen getroffen werden.
Die städtischen Abfallwirtschaftsbetriebe (AWM) informieren wir im Vorfeld über die Bauarbeiten, so dass diese in die Touren mit eingeplant werden. Gibt es Änderungen, werden die Anwohnerinnen und Anwohner von der AWM anschließend individuell informiert.
Sollte es trotz aller Planungen zu Schwierigkeiten mit der Abfallabfuhr kommen, können sich Betroffene direkt an den Kundenservice der AWM wenden unter Telefon 0251 605253 oder kundenservice(at)awm.stadt-muenster.de
Logistische Anliegen der Anwohnerinnen und Anwohner können wir in der Baustellensituation selbstverständlich berücksichtigen. Am besten sprechen Sie uns zwei bis drei Wochen vor dem Termin an. Für individuelle Absprachen ist der Vorarbeiter vor Ort der erste Ansprechpartner. Anwohnerinnen und Anwohner können sich auch direkt an den Bauverantwortlichen der Stadtnetze Münster wenden sowie an das Baustellentelefon unter 0251 694 13 13 oder info@stadtnetze-muenster.de