Erneuerung von Wasser- und Wärmeleitungen am Albersloher Weg

Seit Frühjahr 2023 arbeiten wir für eine sichere Wärme- und Wasserversorgung am Albersloher Weg in Gremmendorf.

Eine Straße mit Ampeln und Bäumen auf beiden Seiten. Eine idyllische Szene mit viel Grün und einer klaren Fahrbahn. | © Stadtwerke Münster

Im Abschnitt zwischen Wiltshireweg und der Eisenbahnbrücke erneuern wir auf einer Gesamtlänge von rund 500 Metern Transportleitungen, die Trinkwasser aus dem Wasserwerk Hohe Ward in Richtung Gremmendorf und Innenstadt leiten sowie – in umgekehrter Richtung – Wärme aus dem Hafenkraftwerk zu den Gremmendorfer Haushalten transportieren. Diese Arbeiten dauern voraussichtlich rund 18 Monte, bis September 2024. 

Nachdem in der jüngeren Vergangenheit auf Höhe des Erbdrostenwegs gleich zwei Schadensfälle an der Fernwärmeleitung aufgetreten sind, weist die Leitung Korrosionsschäden auf, ihre Isolierung ist beschädigt. Deswegen bringen wir diese wichtige Wärmeleitung für die Menschen in Gremmendorf auf den technisch neusten Stand – und erneuern bei der Gelegenheit eine große Transportleitung für Trinkwasser von 1936. 

Einschränkungen für den Verkehr 

Intensiv haben wir unterschiedliche Optionen der Verkehrsführung geprüft, mit dem Ziel die Einschränkungen für Verkehrsteilnehmende auf dem Albersloher Weg so gering wie möglich zu halten. Vermeiden lassen sie sich aufgrund des Platzbedarfs für das Baufeld und der Lage der unterirdischen Leitungstrasse nicht. In beiden Fahrtrichtungen des Albersloher Wegs steht in der gesamten Bauzeit wenigstens eine Fahrspur für den motorisierten Verkehr zur Verfügung. Rad- und Gehwege werden je nach Baufortschritt verschwenkt und auf die Fahrbahn verlegt. 

Um die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten, optimieren die Stadtnetze laufend den Bauablauf – etwa durch paralleles Arbeiten auf mehreren Baufeldern mit zusätzlichen Bauteams. Gemeinsam mit den städtischen Genehmigungsbehörden und der Feuerwehr Münster prüfen wir laufend, wie trotz notwendiger Einschränkungen der Verkehrsfluss bestmöglich gewährleistet werden kann, beispielsweise durch veränderte Ampelphasen. 

Im Bereich zwischen der Eisenbahnbrücke und dem Wiltshireweg am Eingang zum neuen York-Quartier erneuern wir Schritt für Schritt eine Trinkwasserleitung und mehrere Fernwärmeleitungen. Die insgesamt 500 Meter lange Leitungstrasse wird in verschiedenen Bauabschnitten gebaut (1-10). Im Anschluss an die Leitungsarbeiten erneuert das Amt für Mobilität und Tiefbau die Oberflächen des Geh- und Radwegs in stadtauswärtiger Richtung. 

Die Verkehrsführung ändert sich je nach Baufortschritt. 

  • Für Kraftfahrzeuge steht jederzeit wenigstens eine Fahrspur in jede Richtung zur Verfügung. 

  • Rad- und Gehwege werden bei Bedarf verschwenkt und auf die Fahrbahn verlegt. 

  • Im Verlauf der Bauarbeiten müssen die Kreuzungsbereiche vom Albersloher Weg und Erbdorstenweg sowie die am Münnichweg für einige Wochen gesperrt werden. Das geschieht nacheinander und wird den Anwohnerinnen und Anwohnern angekündigt. 

 

Aktuelles 

  • 8. März 2023: Die Verkehrsführung wird geändert: Ab der Kreuzung Erbdrostenweg wird der Verkehr auf die östliche (stadteinwärtige) Fahrbahn verlegt und die Ampelschaltung angepasst. Die Stadtnetze richten auf Höhe des Wiltshirewegs ein erstes Baufeld ein. 
     
  • 30. März 2023: Die stadteinwärtige Fahrbahn des Albersloher Wegs bleibt auf einem längeren Teilstück als bisher einspurig, die Einfahrt zum Erbdrostenweg wird gesperrt. Auch stadtauswärts steht weiterhin nur eine Fahrspur zur Verfügung, denn parallel wird auch noch auf Höhe des Wiltshire-Wegs gearbeitet. Sobald diese Arbeiten mit der Asphaltierung abgeschlossen sind, wird die stadtauswärtige Fahrspur wieder freigegeben. 
     
  • 28. April 2023: Im Abschnitt zwischen Gremmendorfer Weg und Erbdorstenweg wird der Verkehr in beide Fahrtrichtungen auf die stadtauswärtige Fahrbahn verschwenkt. Die Arbeiten im ersten Baufeld am Wiltshireweg sind abgeschlossen, so dass auf der Gegenfahrbahn auf Höhe der Tankstelle ein neues Baufeld geöffnet werden kann. Die Tankstelle bleibt erreichbar. Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan. 
     
  • 16. Juni 2023: Die bereits verfüllten Baugruben im Bereich des Erbdorstenwegs und auf Höhe der Tankstelle werden in diesen Tagen asphaltiert. 
    Die Bauarbeiten liegen nach knapp vier Monaten Bauzeit im Zeitplan. Wenn möglich, arbeiten zwei Baukolonnen parallel an verschiedenen Stellen zwischen Erbdrostenweg und Wiltshireweg, um die Bauzeit einzuhalten und gegebenenfalls zu verkürzen.  
     
  • 2. August 2023: Mit dem Vorrücken der Bauarbeiten in den Bereich zwischen Eisenbahnbrücke und Erbdrostenweg entfallen ab Donnerstag, 10. August 2023, die Abbiegemöglichkeiten vom Albersloher Weg in den Münnichweg. Dies soll Rückstaus vermeiden und den Verkehrsfluss auf der wichtigen Verkehrsachse Albersloher Weg gewährleisten. Umleitungen für Anliegerinnen und Anlieger sind ausgeschildert: Das Wohngebiet ist über An den Loddenbüschen und Höltenweg erreichbar. 
  • 31. Oktober 2023: Auf einem Teilstück des Albersloher Wegs in
    Gremmendorf kehrt ein Stück verkehrliche Normalität zurück. Die Arbeiten in den ersten Bauabschnitten zwischen Gremmendorfer Weg und der Kreuzung Erbdrostenweg sind so weit fortgeschritten, dass Fahrbahnen und Kreuzung vollständig für den Verkehr wieder freigegeben werden können. Das Baufeld schrumpft damit deutlich. Bis zum Ende der Bauarbeiten, voraussichtlich im Oktober 2024, wird der KFZ-Verkehr im Abschnitt zwischen An den Loddenbüschen und Erbdrostenweg jeweils einspurig geführt. Jetzt geht es daran, die Trinnkwasserleitung zwischen Eisenbahnbrücke und Erbdrostenweg zu erneuern. Dafür müssen wir ungewöhnlich tief schachten, um ein Kanalbauwerk in sechs Metern Tiefe zu unterqueren.

Antworten zur Baumaßnahme

Ein geschlossenes Bauverfahren hätte auf die Verkehrseinschränkungen wenig positiven Einfluss. Auch bei der Verlegung der Trinkwasser- und Fernwärmeleitungen in geschlossener Bauweise sind Engstellen im Straßenraum (Start- und Zielgrube) notwendig, die sich lediglich in ihrer Länge von der vorgestellten Bautrasse unterscheiden. Die grundsätzliche Verkehrsregelung auf dem Albersloher Weg wäre vergleichbar und würde zu ähnlichen verkehrlichen Auswirkungen führen wie die vorgestellte Planung.

Durch eine geschlossene Bauweise würden aber erhebliche Mehrkosten, von bis zu dem Zehnfachen der jetzigen Plankosten, entstehen.

Das Arbeiten unter Einbahnstraßenregelung hätte keine kürzere Bauzeit zur Folge, eine Vollsperrung könnte die Arbeiten maximal um vier Monate beschleunigen.

Aber: Unter Vollsperrung könnten die Anwohnenden am Letterhausweg ihre Grundstücke nicht mehr mit dem KFZ erreichen, da der Albersloher Weg die einzige Zufahrtsmöglichkeit zu dem Wohngebiet ist. Eine Vollsperrung würde die ÖPNV-Verbindung nach Gremmendorf, Angelmodde und Wolbeck über die gesamte Bauzeit faktisch abschneiden. Bis zur Fertigstellung der Verbindung über den Höltenweg im York-Quartier, voraussichtlich in 2024, können die Busse zur Erschließung der südöstlichen Stadtteile nicht auf Alternativrouten ausweichen.

In speziellen Bauphasen und anhand der technischen Erfordernisse werden einzelne Arbeitsschritte in Nachtarbeit ausgeführt. Sowohl aus Gründen des Anwohnerschutzes als auch des Arbeitsschutzes kommt eine dauerhafte Nachtarbeit über die gesamte Bauzeit aber nicht infrage.

Eine generelle Arbeitszeitverlängerung, etwa duch einen Mehrschichtbetrieb, ist angesichts der engen Personalkapazitäten im Tiefbaugewerbe personell nicht darstellbar. Zudem würden ausgeweitete Arbeitszeiten aufgrund von notwendigen Sonderzulagen und Nachverhandlungen zu deutlich erhöhten Baukosten führen.

Im November 2021 beschloss die NRW-Landesregierung das bundesweit erste Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz in einem Flächenland. Ziel des Gesetzes ist es, den Rad- und Fußverkehr attraktiver zu machen. Das hat unter anderem praktische Folgen für die Einrichtung von Baustellen im Straßenraum.

Das Gesetz stellt erstmals den Rad- und Fußverkehr mit dem motorisierten Individualverkehr auf eine Stufe. So werden immer häufiger KFZ-Fahrspuren zu temporären Radwegen, damit für alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, auch im Baustellenbereich ausreichend Platz vorhanden und ein sicheres Passieren möglich ist.

Mit dem Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz will die NRW-Landesregierung das Ziel fördern, künftig 25 Prozent aller Wege mit dem Rad zu fahren.

Dies dient der Trinkwasserhygiene. Bevor neu verlegte Trinkwasserleitungen in Betrieb gehen können, müssen sie ausgiebig mehrere Tage gespült werden. Nach dem Spülvorgang wird die Wasserqualität im Labor überprüft. Erst wenn alle Werte einwandfrei sind, darf die neue Leitung die angeschlossenen Haushalte in den kommenden Jahrzehnten mit frischem Trinkwasser versorgen.

Der Verlauf neuer Leitungstrassen ist immer stark davon abhängig, welche Leitungen und Kanäle sich bereits im Untergrund befinden und wie die Verhältnisse über der Erde sind. Auch spielen vielfach der Arbeitsschutz und technische Regeln für den Bau von Strom-, Wasser- und Wärmeleitungen sowie für den Leitungsverlauf eine Rolle. Nicht zuletzt müssen wir allen angeschlossenen Haushalten eine durchgängige Versorgung gewährleisten und können bestehende Versorgungsleitungen nicht über die Bauzeit einfach stilllegen.

Das gilt auch für den Albersloher Weg: Die gewählte Trasse erlaubt es, alten Baumbestand zu schützen, eine durchgängige Versorgung sicherzustellen und gleichzeitig Arbeitsschutz und sichere Verkehrsführung auch für all jene zu gewährleisten, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind.

Unser Baustellentelefon erreichen Sie unter 0251 694 13 13. Oder schreiben Sie uns eine E-Mail an baustellen@stadtnetze-muenster.de.