Photovoltaik-Anlagen können für die Netzstabilität gedrosselt werden

Wenn sich am 10. Juni der Mond mittags vor die Sonne schiebt und in der nördlichen Polarregion für eine partielle Sonnenfinsternis sorgt, richten nicht nur Astronominnen und Astronomen den Blick in den Himmel, sondern auch die Stromnetzbetreiber. Denn wenn sich zwischen 11:20 und 13:40 Uhr ein großer Schatten über Deutschland legt, kann die Einspeisung von Solarstrom stark schwanken und die Stromnetze belasten. Sollte es während der Sonnenfinsternis zu größeren Schwankungen im vorgelagerten Netz kommen, können sich diese auch auf Münster auswirken. Im unwahrscheinlichen Fall kann es dann zu Stromausfällen kommen.

Stadtnetze können bei Bedarf kurzfristig und flexibel reagieren

Die Übertragungsnetzbetreiber und Münsters lokaler Netzbetreiber Stadtnetze sind auf dieses Ereignis gut vorbereitet und stehen in engem Kontakt. Die größte Verantwortung für die Netzstabilität tragen die Übertragungsnetzbetreiber. Sie haben die überregionale Aufgabe, die Balance zwischen Erzeugung und Verbrauch von Strom zu halten. Dabei ist die Netzfrequenz ein wichtiger Indikator, die bestenfalls dauerhaft bei 50 Hertz liegt.

Im Notfall können aber auch die Stadtnetze als lokaler Netzbetreiber zusätzlich stabilisierend eingreifen. Die Netzleitstelle der Stadtnetze wird am Tag der Sonnenfinsternis mit zusätzlichem Personal besetzt. Die Mitarbeitenden können bei Bedarf einen Teil der rund 3.500 Photovoltaikanlagen im Münsteraner Netz mit einer Leistung von etwa 65.000 Kilowatt drosseln oder einzelne Anlagen ganz abschalten. Dadurch wird die Stromeinspeisung kurzfristig reguliert.