Informationen zur Versorgungssicherheit
Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist im Zuge der Energiekrise in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Als lokaler Netzbetreiber für Münster sind wir stolz auf die hohe Versorgungssicherheit in unserer Stadt. Durch vorausschauende Instandhaltung liegen die Ausfallzeiten bei der Versorgung mit Strom, Wärme, Erdgas und Trinkwasser in Münster unter dem Bundesdurchschnitt. Die Münsteranerinnen und Münsteraner können sich auf eine sichere Versorgung verlassen – und darauf, dass wir schnell zur Stelle sind, wenn dies einmal nicht der Fall ist.
Hier finden Sie Informationen zur Gasversorgungslage in den Netzgebieten Münster und Drensteinfurt
Stromversorgung: Droht im Winter ein Blackout oder ein längerer Stromausfall?
Die Gefahr eines langandauernden und großflächigen Stromausfalls in Deutschland ist aktuell nicht höher als in den Vorjahren. Die Stromnetze in Deutschland sind auf allen Netzebenen grundsätzlich stabil. Dies hat der Netzstresstest der Übertragungsnetzbetreiber in diesem Jahr ergeben.
Bevor es zu einem flächendeckenden Systemkollaps (und damit zu einem Blackout) kommt, haben die Netzbetreiber zahlreiche Möglichkeiten, die Stromnetze zu stabilisieren, etwa indem sie zusätzliche Energie zusteuern oder Kraftwerke vorübergehend vom Netz nehmen. Als letztes Mittel der Wahl („ultima ratio“) können Netzbetreiber einen so genannten Lastabwurf durchführen. Das bedeutet, dass die Stromversorgung in definierten Regionen geplant und für wenige – maximal vier – Stunden eingestellt wird, um die Stabilität im Stromnetz wiederherzustellen. Dass die Netzbetreiber zu dieser Maßnahme werden greifen müssen, ist nach Einschätzung der Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur ebenfalls unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen. Diese Einschätzung unterscheidet sich nicht von der der Vorjahre.
Stromausfälle können jederzeit auftreten. Am häufigsten passiert dies im Alltag durch Bauarbeiten und aufgrund von Kabelfehlern. Dann kann es dazu kommen, dass in ganzen Straßenzügen oder Stadtvierteln der Strom ausfällt. Diese Stromausfälle können unsere Entstörungsteams in der Regel binnen weniger Stunden beheben.
Dass jedoch in Folge unkalkulierbarer Ereignisse wie Starkregen, Überflutung oder Sabotage ein Stromausfall auftritt, ist jedoch niemals gänzlich auszuschließen. Unabhängig von einer konkreten Bedrohungslage, rät daher das Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz allen Bürgerinnen und Bürger zur privaten Vorsorge und gibt dafür konkrete Tipps. Auch die Stadt Münster stellt Informationen zur Vorsorge bereit.
Entscheidungen darüber, ob und welche Vorkehrungsmaßnahmen im individuellen Fall sinnvoll sind (z.B. Bevorratung von Akkus für Beatmungsgeräte), liegen in Ihrem eigenen Ermessen. Zu diesen Themen erfolgt keine Beratung durch die Stadtnetze Münster.
Heizlüfter, Radiator und Co. – Wenn der Stromausfall hausgemacht ist
Heizlüfter oder Radiatoren können die Netzstabilität im lokalen Stromnetz gefährden. Wenn viele Haushalte in einer Straße gleichzeitig energieintensive Geräte anstellen, kann dies das Stromnetz vor Ort überlasten und einen Stromausfall verursachen. Einen solchen Ausfall aufgrund von Netzüberlastung können unsere Teams erst wieder beheben, wenn die Geräte vom Netz getrennt werden. Daher raten Energieversorger und Netzbetreiber davon ab, Räume mit Heizlüftern oder Radiatoren anstelle der Gasheizung zu heizen – auch aufgrund der hohen Kosten für Strom.
Was ist mit der Trinkwasserversorgung, wenn der Strom ausfällt?
Eine sichere Trinkwasserversorgung ist ein hohes Gut. Daher verfügt die Wasserversorgung von Münster bereits seit Jahrzehnten über Notstromversorgung. Die Wasserversorgungsanlagen für Münster können also auch bei einem Stromausfall mit der nötigen Energie versorgt werden. Dies schließt auch Pumpwerke und Druckerhöhungsanlagen ein. Mit den nötigen Vorräten an Kraftstoff sind die Stadtnetze Münster in der Lage den Bürgerinnen und Bürger im Falle eines flächendeckenden Stromausfalls zeitlich unbegrenzt Trinkwasser bis zum Hausanschluss zu liefern.
Was ist mit der Fern- und Nahwärmeversorgung bei einem Stromausfall?
Für den Betrieb von Wärmetauschern, die die Wärme aus dem Netz in die heimische Heizinstallation übertagen, wird Strom benötigt. Im Fall eines Stromausfalls kann die Wärmeversorgung daher nicht gewährleistet werden.
Was ist mit der Gasversorgung bei einem Stromausfall?
Die meisten gasbasierten Heizsysteme benötigen eine geringe Menge Strom für die Steuerung, Zündung und ggf. den Betrieb von Pumpen. Daher bleibt bei einem Stromausfall auch die heimische Heizung kalt.
Die Bereitstellung von Gas können die Stadtnetze Münster auch im Stromausfall gewährleisten, solange die Treibstoffversorgung gesichert ist.
Gasversorgung: Droht ein flächendeckender Gasmangel?
Dass es in der Heizperiode 2022/2023 zu einem akuten Gasmangel kommt, ist sehr unwahrscheinlich. Bei der Sicherung der Gasversorgung hat die Bundesrepublik in den vergangenen Monaten große Fortschritte gemacht: Die Gasspeicher sind zu Beginn der Heizperiode zu 100 Prozent gefüllt und Gaslieferungen aus anderen Ländern kompensieren die ausfallenden russischen Lieferungen. Eigene Flüssiggas-Kapazitäten sind im Aufbau. Sowohl Privathaushalte und Gewerbe als auch die Industrie sparen bisher viel Gas ein.
Bleiben die Einsparerfolge aller Verbraucherinnen und Verbraucher bei 20 Prozent des Vorjahres ist es unwahrscheinlich, dass es in der aktuellen Heizperiode 2022/2023 zu einer Gasmangellage und Ausrufung der Notfallstufe des Gas-Notfallplans kommen wird.
Im Rahmen einer umfassenden Krisenvorsorge bereiten die Stadtnetze Münster als lokaler Netzbetreiber dennoch eine mögliche Gasmangellage vor, der in erster Linie mit Reduzierungen oder Abschaltungen des Gasbezugs bei Großverbrauchern mit registrierender Leistungsmessung begegnet wird. Informationen zur Notfallstufe im Gas-Notfallplan der Bundesregierung haben wir hier zusammengestellt.
In den Netzgebieten Münster und Drensteinfurt setzen die Stadtnetze Münster notwendige Maßnahmen innerhalb der höchsten Eskalationsstufe, der Notfallstufe, um. Vorgegeben werden diese von der Bundesnetzagentur als Bundeslastverteiler und/oder dem vorgelagerten Netzbetreiber Open Grid Europe (OGE).
Aktuelle Lageberichte zur Gasversorgung veröffentlicht die Bundesnetzagentur montags bis freitags: www.bundesnetzagentur.de/DE/Gasversorgung/aktuelle_gasversorgung/start.html